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Da ich Loop-Schals schon immer hübsch fand, wollte ich mich auch einmal an einem versuchen. Das Rundstricken hatte ich vorher schon geübt, also sollte das kein Problem darstellen. Worin mir allerdings noch die Erfahrung fehlte, waren Strickmuster. So schön sie auch sind, irgendwann werden Kraus-Rechts- und Rippenmuster alleine langweilig. In meinem Kleiderschrank habe ich mehrere Pullis und Kleider mit Zopfmustern. Den Twist hatte ich bei einem Stirnband schon bewältigt – total einfach, wenn man weiß, wie es geht! – und ein Zopf ist doch irgendwie ähnlich.

Mein erste Anlaufstelle für die Suche nach einer Anleitung war wie so oft das Internet. Nach einiger Suche habe ich dann auch eine tolle Anleitung von Tanja Steinbach / Lana Grossa gefunden, nach der ich meinen ersten Loop-Schal mit Zopfmuster gestrickt habe.

Zwar hatte ich nicht die gleiche Wolle wie in der Anleitung angegeben, aber ich war optimistisch, dass ich es auch mit anderer Wolle hinbekomme. Entschieden habe ich mich dann für zwei verschiedenfarbige Knäuel der gleichen Wollart (Modern Print mit Farbverlauf blau bzw. gelb-orange von Rico Design / 80% Polyacryl, 20% Polyamid), die ich noch in meiner Wollkiste liegen hatte. Allerdings war ich skeptisch, weil beide Knäuel jeweils wieder mehrere Farben hatten. Ich hatte die Befürchtung, dass es mit den Farben und dazu dem Zopfmuster zu unruhig wird. Normalerweise entscheide ich mich immer nur für eins: gemusterte Wolle oder aufwändiges Muster, nicht beides zusammen. Aber diesmal wollte ich es darauf ankommen lassen.

Das zweifarbige Stricken war echt eine Herausforderung, weil ich genau darauf achten musste, wann ich mit welchem Faden arbeite. Immerhin hingen plötzlich zwei Knäuel am Strickstück anstelle von einem. Doch dank der Anleitung und ein paar anderer hilfreicher Videos war selbst das gut machbar. Nach mehreren Runden Rippenmuster hatte ich mich an die Handhabung der beiden Knäuel gewöhnt und bereit für das Zopfmuster. Die Arbeit mit der Zopfnadel war anfangs für mich sehr gewöhnungsbedürftig und umständlich. Mehr als einmal ist sie mir aus der Masche gerutscht, weil ich sie zwar festgesteckt, aber versehentlich wieder herausgedrückt hatte. Auch die Stricknadeln sind mir diverse Male flöten gegangen. Das hat ganz schön Schweiß und Nerven gekostet…

Aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Das Zopfmuster ist wunderschön geworden und trotz der Farbverläufe beider Knäuel gut erkennbar. Der hübsche Kordelrand (auch: I-Cord-Rand) bildet einen gelungenen Abschluss. Er ist etwas schwieriger als eine normale Abkettkante, weil man zusätzliche Maschen aufnimmt und miteinander verstrickt, aber auch das ist mit einer guten Anleitung kein Hexenwerk. Als ich mit dem Schal fertig war, konnte ich mich von dem Anblick wirklich nicht losreißen. Beim Zopfmuster unterscheiden sich die Vorder- und Rückseite sichtbar, weil am Punkt der Zopfung auf der Rückseite ein kleiner Knubbel entsteht. Wenn man allerdings mal für einen Augenblick vergisst, dass man genau weiß, wo vorne und hinten (bzw. beim Loop-Schal innen und außen) ist, könnte man den Schal wirklich auch auf links tragen. Die Farbkontraste sind auf beiden Seiten ein echter Hingucker.


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