Es hat lange gedauert, bis ich mich an meine ersten Handschuhe herangewagt habe. Was hingegen sehr simpel zu stricken ist, sind Stulpen – ob für Beine oder Arme. Als ich meine braune Glitzer-Mütze gestrickt habe, ist mir eine Video-Anleitung von Nele C. ins Auge gesprungen, in der sie Armstulpen in einem Fischgrätenmuster strickt. Da ich von der Wolle noch genug übrig hatte, sollten Armstulpen das Set mit der Mütze komplettieren.
Von der Form her sind Armstulpen simpel. Man kann sie rundstricken oder flach ein Rechteck stricken und die Kanten zusammennähen. Ich habe mich für letztere Variante entschieden, weil Nele C. es in ihrem Video auch so macht. Außerdem wollte ich ein Daumenloch haben und da ich mir noch nicht zugetraut habe, beim Rundstricken Maschen abzuketten und wieder aufzunehmen, war es so einfacher. Dazu gleich mehr.
Sieh‘ dir auch die dazu passende Mütze an!
Zu Beginn der Video-Anleitung erfahren wir, dass auch das Fischgrätenmuster – genau wie das Stürmling-Muster bei der Mütze – äußerst dicht ist. Dadurch hat es zwar einen höheren Wollverbrauch, hält dafür aber schön warm. Zudem sollte man dieses Muster laut Nele C. entweder sehr locker oder mit mindestens zwei Nadelstärken größer stricken. Für Menschen wie mich, die ziemlich eng stricken, hieß das also: diesmal keine 5er, sondern die 7er-Nadel.
Stricktipp: Soll ein Muster locker gestrickt werden, hält man den Faden weniger auf Spannung. Neigt man dazu, ziemlich eng zu stricken, kann man eine größere Nadel als auf der Banderole angegeben verwenden.
Zunächst habe ich mir für die Maschenprobe angesehen, wie das Muster funktioniert. Obwohl es kompliziert aussieht, ist es sehr einfach. Man strickt in Hinreihen jeweils zwei Maschen rechts verschränkt zusammen (man sticht also hinten ein und nicht vorne), lässt jedoch nur die erste davon von der Nadel gleiten. Die zweite Masche strickt man nun wieder mit der nächsten Masche rechts verschränkt ab, lässt die erste wieder von der Nadel gleiten und so weiter. Die Rückreihe läuft genauso, nur mit normalen linken Maschen (nicht verschränkt).
Flott gemessen, welchen Umfang mein Arm hat, Maschenprobe gemacht und berechnet, wie viele Maschen ich brauche – und dann ging’s los. Beim Stricken habe ich zwischendurch immer wieder die Stulpe an den Arm gelegt, um zu schauen, wie lang sie werden soll. Als ich die gewünschte Länge erreicht hatte, habe ich abgekettet. Nun habe ich allerdings den Faden nicht direkt vernäht, weil ich ihn zum Zusammennähen der Stulpe nutzen wollte. Denn warum sollte ich dafür einen neuen Faden nehmen, wenn der Faden vom Stricken noch aus dem Strickstück heraushängt und dadurch optimal verbunden ist?


Der letzte Schritt war also das Zusammennähen. Hierfür habe ich den Faden lang abgeschnitten, mindestens zweimal die Länge der Stulpe, um ja genug Faden zum Nähen zu haben. Sowas wie bei meinem allerersten Schal sollte mir nicht mehr passieren! Nun habe ich ausprobiert, an welcher Stelle mein Daumen sitzt, denn ihr erinnert euch: Ich wollte ein Daumenloch haben.
Die Stelle, wo der Daumen sitzt, habe ich markiert und bis dorthin erstmal normal zusammengenäht. Dann habe ich die Stulpe über die Hand gezogen, den Daumen an die Naht gesetzt und die Kanten der Stulpe unter dem Daumen zusammengezogen, sodass sie straff, aber nicht zu eng am Finger saß. Auch diese Stelle habe ich mir markiert. Den Faden habe ich einfach an einer der Kanten durch die Maschen gefädelt, um anschließend unterhalb des Daumens die beiden Kanten wieder bis zum Ende zusammenzunähen. Das gleiche Spiel nochmal mit der zweiten Stulpe und fertig war das Glitzer-Set!
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