Auf zu neuen Mustern

  • Beitrags-Kategorie:Strickerfahrungen
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Heute hat das Schublädchen das Licht der Welt erblickt – von nun an werdet ihr hier stets miterleben, an welchen Strick-Projekten ich gerade arbeite, welche Handarbeiten ich in Zukunft plane und was mich zum Thema DIY sonst noch interessiert.

Die Handarbeit habe ich im Blut – der Vater Hobby-Handwerker, die Mutter gelernte Schneiderin. Ich hatte im Grunde keine Wahl, als mich für handwerkliche Tätigkeiten zu begeistern. Schon als Kind war ich immer hautnah mit dabei, wenn im Haus etwas gewerkelt wurde oder im Arbeitszimmer die Nähmaschine ratterte. Im Kindergarten habe ich weben und sticken gelernt. Ja, sticken – mit Nadel! Nicht denkbar in der heutigen Zeit, da quasi lebensgefährlich. Aber das nur am Rande. Da mich Web- und Stickrahmen nur mäßig begeistern konnten, habe ich mich lieber in die Wollfäden verstrickt, zunächst aber nur ganz viel geflochten. Als meine Eltern drohten, Wolle Petry Konkurrenz zu machen, gab es nur einen Ausweg: Das Kind braucht eine neue Aufgabe.

Und zack – da hab ich stricken gelernt. Nun kennt man das: Als Kind lernt man was Neues, ist Feuer und Flamme und gibt voller Leidenschaft alles – für so etwa zwei Wochen. Oder länger, ich weiß es nicht mehr genau. Jedenfalls ist mir irgendwann die Lust an den Strickmustern vergangen. Ich bin in alte Muster verfallen habe mich anderen Spielzeugen und Abenteuern gewidmet.

Jahre, gar Jahrzehnte später gab es einen Wendepunkt in meinem Leben. Eine sehr gute Freundin entdeckte das Stricken für sich und erzählte mir fortan begeistert von ihren Strickprojekten. Ich war enorm beeindruckt, denn die Schals, die sie seitdem trug, waren wunderschön, kuschelig warm und vor allem: ihr eigenes Werk! In Zeiten der vorherrschenden Massenproduktion, die uns den Wert der Handarbeit leider oft vergessen lässt, ringt es Menschen großes Staunen ab, wenn man sagt, man habe etwas selbst gemacht. Ich war beeindruckt, aber noch nicht gefesselt.

Wenig später war ich mit einer anderen Freundin im Urlaub. Zehn Tage Strandurlaub bei molliger Wärme und Meeresrauschen. Während ich der Entspannung und dem Wasser gefrönt habe, liefen bei meiner Freundin die Nadeln heiß – ungeachtet der teils brütenden Hitze verwandelte sie ein ganzes Bataillon Wollknäuel in… nun ja, es hatte wohl ein Jäckchen werden sollen. Sie war noch am Anfang ihrer Strickkarriere, was erfahrungsgemäß diverse Hürden mit sich bringt, doch der Funke der Begeisterung, der in ihren Augen glühte, fixte mich an.

Nun dauerte es nicht mehr lang, der Herbst räumte für den Winter das Feld und ich mummelte mich in meine geliebten, gekauften Schals – und beäugte höchst neidisch die wundervollen Eigenkreationen meiner eingangs genannten Freundin. Das war’s! Das wollte ich auch. Auf zu neuen Mustern! Im Zuge des wenig später folgenden Weihnachtsfestes fing ich meine Mutter mit einem Maßband-Lasso ein, zog sie aus dem Festtagstrubel in ein muckeliges Sofaeckchen und bat sie, meine Erinnerung an meine erlernten Strickfähigkeiten aufzufrischen.

Was dann geschah, hatte ich bis dato nicht erlebt. Doch davon berichte ich bald in meinem nächsten Beitrag. Meine Stricknadeln klicken im Hintergrund nämlich schon ganz ungeduldig. Also, meine Lieben, bis zur nächsten Masche!


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